Am 31. Mai 2024 findet der gemeinsame Denkmaltag Berlin-Brandenburg statt. Schauplatz ist das Kulturhaus „Martin Anderson Nexö“ in der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin. Themen des Denkmaltages sind Architektur, Städtebau und baubezogene Kunst in der späten DDR. Sie spielen eine immer größere Rolle in der alltäglichen Arbeit der Denkmalpflegerinnen in Berlin und Brandenburg. Auch bei der denkmalgerechten Sanierung des Kulturhauses Rüdersdorf spielen die Fragen der praktischen Denkmalpflege eine wichtige Rolle.
Die späten Jahre der DDR waren durch zahllose Großprojekte des seriellen Wohnungsbaus geprägt. Die typischen Plattenbauten wuchsen vor allem an den Stadträndern auf der Grünen Wiese. Motiviert durch engagierte Denkmalpflegerinnen, Stadtplanerinnen und Architektinnen fand aber auch eine Auseinandersetzugn mit dem Erhalt des städtebaulichen Erbes und der Integration moderner Bautypologien in bestehende Stadtensembles statt.
Themen des Denmaltages
Im Rahmen des gemeinsamen Denkmaltages des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum des Landes Brandenburg und des Landesdenkmalamtes Berlin stellen Referentinnen in sechs Tandemvorträgen Herausforderungen an Denkmalobjekten der DDR-Zeit im städtischen und ländlichen Kontext vor. Unter anderem werden Bauten der Kultur wie der Friedrichstadtpalast an der Berliner Friedrichstraße oder die heutigen Uckermärkischen Bühnen, das damalige Kulturhaus in Schwedt, vorgestellt. Weiterhin werden Verkehrsbauten wie der Bahnhof Schönefeld un der Bahnhof Pirschheide, ehemals Potsdam Hauptbahnhof, oder Parkanlagen wie der Ernst-Thälmann-Park in Berlin thematisiert. Spannend sind auch die Gebäude des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin und das ehemalige Gefängnis und heutige Menschenrechtszentrum in Cottbus.
Tagungsort: Kulturhaus Rüdersdorf
Der Denkmaltag findet im Kulturhaus Rüdersdorf der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin statt. Das Kulturhaus „Martin Andersen Nexö“ in Rüdersdorf entstand in den Jahren 1954 bis 1956 für die Beschäftigten der Baustoffindustrie und des Kalkbergbaus sowie die Rüdersdorfer Bürger. Eingebunden wurden dabei renommierte Architekten und Künstler. Aufgrund seiner ausgeprägten neoklassizistischen Architektur und der Lage über dem Ortsteil Kalkberge bürgerte sich schon früh die Bezeichnung „Akropolis“ ein.
Die BSG begleitet im Auftrag der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin die Planungen zur brandschutztechnischen Ertüchtigung und denkmalgerechten Sanierung. Die Erneuerung des Kulturhauses wird im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Lebendige Zentren“ und mit Mitteln der Denkmalpflege unterstützt.
Das Programm des Denkmaltages im Kulturhaus Rüdersdorf
Termin: 31. Mai 2024, 10 – 18 Uhr
Um Anmeldung bis zum 15. Mai 2024 wird gebeten.
Email: christin.herrmann@bldam.brandenburg.de
BEGRÜSSUNG
- 10.00 – 10.45 Uhr
Sabine Löser (Bürgermeisterin Rüdersdorf)
GRUSSWORTE
- 10.00 – 10.45 Uhr
Manja Schüle (Ministerin für Forschung, Wissenschaft und Kultur des Landes Brandenburg)
Petra Kahlfeldt (Senatsbaudirektorin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen)
KEYNOTES
- 10.45 – 11.15 Uhr
Thomas Drachenberg (Landeskonservator, BLDAM)
Christoph Rauhut (Landeskonservator, LDA)
BLOCK 1
- 11.15 – 12.00 Uhr
Moderation: Sabine Schulte (Leitung Inventarisation und Denkmalvermittlung, LDA) und Christine Onnen (Leitung Inventarisation und Dokumentation, BLDAM)
I THEMA: STADTREPARATUR
Abriss oder behutsame Neugestaltung? Die Altstadtsanierung von Bernau
Harald Engler (Leibniz-Institut für raumbezogene Sozialforschung Erkner)
Gesimse, Gauben, Erker. Die „Platte“ in der Spandauer Vorstadt
Kirsten Angermann (Bauhaus Universität Weimar) - 12.00 – 12.45 Uhr
II SONDERBAUTEN KULTUR
„Fort mit den Trümmern und was Neues hingebaut“ – Das Kulturhaus in Schwedt
Ilona Rohowski (ehem. BLDAM)
Friedrichstadt und Friedrichstraße als Beispiele der Hauptstadtplanung der DDR
Thorsten Dame (LDA)
MITTAGSPAUSE
- 12.45 – 14.00 Uhr
BLOCK 2
- 14.00-14.45 Uhr
Moderation: Leonie Glabau (Leitung Gartendenkmalpflege und städtebauliche Denkmalpflege, LDA) und Wera Groß (Baudenkmalpflege, BLDAM)
III FREIFLÄCHEN
Bogensee – Der Freiraum der ehemaligen FDJ-Hochschule
Sarah Wiesner (BLDAM)
Zwischen Planung und Realität – Der Ernst-Thälmann-Park in Berlin
Caroline Rolka (Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern und Hochschule Neubrandenburg) - 14.45 – 15.30 Uhr
IV BAUBEZOGENE KUNST
Erfassungsprojekte “Baubezogene Kunst” am BLDAM
Christine Onnen (BLDAM)
Baugebundene Kunst der DDR-Zeit in Ost-Berlin
Susanne Kähler (HTW Berlin)
KAFFEEPAUSE
- 15.30 – 16.00 Uhr
BLOCK 3
- 16.00 – 16.45 Uhr
Moderation: Ruth Klawun (Leitung Baudenkmalpflege, LDA) und Katharina Steudtner (Dokumentation, BLDAM)
V Verkehrsbauten
„Seid ihr noch zu retten?” – Denkmalpflege für die Bahnhöfe Flughafen Berlin-Schönefeld und Potsdam-Pirschheide
Viviane Taubert (BLDAM)
Die Großsiedlung und ihr Rückgrat – die U-Bahnlinie E
Joris Hube (LDA) - 16.45 – 17.30 Uhr
VI Unrechtsbauten
Die Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus – wie kann man an den Ort erinnern?
Heide Schinowsky (Menschenrechtszentrum Cottbus)
Denkmalpflege an der ehem. Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit
Katja Kampmann (LDA)
RESÜMÉE
- 17.30 – 18.00 Uhr
Thomas Drachenberg (Landeskonservator BLDAM) und Christoph Rauhut (Landeskonservator, LDA)
Der Denkmaltag Berlin-Brandenburg wird veranstaltet vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM) und dem Landesdenkmalamt Berlin (LDA), in Kooperation mit der Museums- und Kultur GmbH Rüdersdorf.