Am 23. August 2023 präsentierten die Kulturministerin Dr. Manja Schüle, Infrastrukturminister Guido Beermann und Landeskonservator Prof. Dr. Thomas Drachenberg im Rahmen einer gemeinsamen Pressereise besondere Projekte des städtebaulichen Denkmalschutzes im Landkreis Uckermark. Das MWFK als oberste Denkmalschutzbehörde und das MIL als zuständiges Fachresort für die Stadtentwicklung und den städtebaulichen Denkmalschutz dokumentieren damit die enge Zusammenarbeit für den Erhalt des identitätstiftenden, baukulturellen Erbes in Stadt und Land.
Im Rahmen der Pressereise besuchten Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Manja Schüle und Minister für Infrastruktur und Landesplanung Guido Beermann die Stadtkirche St. Stephanus und die ehemalige Tabakscheune in Gartz (Oder) sowie das Haus Uckermark und die Freie Schule in Angermünde. Alle Sanierungsvorhaben wurden mit Fördermitteln des Denkmalschutzes bzw. mit Unterstützung aus der Städtebauförderung oder EFRE-Fördermitteln der Stadtentwicklung anteilig finanziert. Ohne diese Unterstützung wäre es den Eigentümern kaum möglich gewesen, diese wichtigen Zeugnisse des baukulturellen Erbes zu sichern, zu erhalten und neuen Nutzungen zuzuführen. Der Erhalt der Denkmale ist kein Selbstzweck, sondern er leistet einen wichtigen Beitrag für Identität und Aufenthaltsqualität in unseren Städten. Immer wichtiger wird es, den Erhalt der Denkmalsubstanz mit modernen Nutzungsanforderungen zu verbinden.
Als Sanierungsträger der Städte Gartz und Angermünde unterstützt die BSG beide Kommunen bei der Umsetzung der städtebaulichen Entwicklungsziele und insbesondere beim Erhalt der Einzeldenkmale. Beispielhaft für die besonderen Herausforderungen steht das Museum Angermünde, Hoher Steinweg 17/18. In das mehr als 300 Jahre alte Denkmalensemble konnten die Funktionen des Museums und der Touristeninformation durch Ergänzung mit einem Neubauteil integriert werden.
Wenn auch die Erneuerung der historischen Altstädte gut vorangekommen ist, bleibt der Erhalt der Denkmale eine große Herausforderung: In Gartz sind weiterhin Teilabschnitte der Stadtmauer sicherungs- bzw. erneuerungsbedürftig. Die Stadt Angermünde beabsichtigt die Sanierung des Denkmalensembles Brüderstraße 17/18. Geplant ist eine kommunale Nutzung mit Bürgersaal, Stadtbibliothek und Stadtarchiv sowie Büros für Verwaltungsstellen der Stadt. Beide Gebäude sind durch jahrelangen Leerstand gekennzeichnet. Neben dem Erhalt des Einzeldenkmals Brüderstraße 18 würde die öffentliche Nutzung zur Belebung des Stadtzentrums beitragen.
Dringender Handlungsbedarf besteht auch an der Franziskaner Klosterkirche St. Peter und Paul in Angermünde. Das ab 1250 erichtete Einzeldenkmal war nach Zwischennutzungen als Garage und Lager seit 1999 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier fand u.a. der jährliche Angermünder Klostersommer mit Musikveranstaltungen statt. Aufgrund erheblicher Mängel im Tragwerk des Dachstuhls ist die Kirche seit Ende 2021 für die öffentliche Nutzung gesperrt.
Die Pressemitteilungen finden zur Denkmalreise sind hier zu finden:
Pressemitteilung MWFK + MIL: Historisches Erbe erhalten: Brandenburg investiert in Denkmalschutz
Tagesspiegel: Denkmalförderung in Brandenburg: Neues Leben in die Bude bringen