Umbau zur Fahrradstraße: Einweihung Weserstraße 2. BA

Umbau zur Fahrradstraße: Eröffnung Weserstraße 2. BA

Die Weserstraße in Berlin-Neukölln wird auf nahezu der gesamten Länge bis voraussichtlich 2027 in drei Bauabschnitten zur Fahrradstraße ausgebaut. Die Baumaßnahme wird anteilig aus dem Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren und Quartiere“ finanziert. Am 23. Oktober 2024 wurde der 2. Bauabschnitt eröffnet.

Im Rahmen des Stadterneuerungsprozesses im Sanierungsgebiet „Karl-Marx-Straße / Sonnenallee“ werden Straßen und Plätze neu gestaltet. Im Hauptzentrum an der Karl-Marx-Straße steht bei der Neugestaltung des öffentlichen Raums neben weiteren Aspekten die Verbesserung der Aufenthaltsqualität an der Geschäftsstraße im Vordergrund. Im Gebietsteil Sonnenallee geht es unter anderem um ein attraktives Wohnumfeld. Im Hinblick auf den Individualverkehr ist es ein übergreifendes Ziel des integrierten Stadtentwicklungsprozesses, die Bedingungen für Fußgänger und Fahrradfahrer zu verbessern.

Mit dem rund zwei Kilometer langen Abschnitt zwischen Pannier- und Ederstraße / Sonnenallee reicht das Projekt Weserstraße über die Grenzen des Sanierungsgebiets Karl-Marx-Straße / Sonnenallee hinaus. Nach Fertigstellung wird die neue Fahrradstraße eine wichtige Verbindung für den Radverkehr zwischen dem Kottbusser Damm bzw. dem Hermannplatz und der südlichen Sonnenallee sein.

Lageplan Weserstraße (Quelle: http://www.kms-sonne.de/projekte/weserstrasse/)
Lageplan Weserstraße (Quelle: http://www.kms-sonne.de/projekte/weserstrasse/)

Die Baumaßnahmen an der Weserstraße begannen zwischen Pannier- und Fuldastraße im Juni 2021. Der erste Abschnitt wurde im Dezember 2022 für den Verkehr freigegeben. Der Umbau im zweiten Bauabschnitt zwischen Fulda- und Innstraße begann Ende Juli 2023. Nach planmäßigem Abschluss der Bauarbeiten wurde der zweite Bauabschnitt im Beisein von Johannes Wieczorek (Staatssekretär für Mobilität und Verkehr) und Jochen Biedermann (Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr) am 23. Oktober 2024 eröffnet.

Der dritte Bauabschnitt erstreckt sich von der Innstraße bis zur Ederstraße. Hier sind zunächst Leitungsarbeiten der Berliner Wasserbetriebe erforderlich. Die Fertigstellung wird deshalb voraussichtlich frühestens 2027 möglich sein. Mit dann 2,2 km Länge wird die Weserstraße eine der längsten Fahrradstraßen Berlins sein.

Umfang der Baumaßnahmen

Im Rahmen des Aus- und Umbaus für den Fahrrad- und Anliegerverkehr werden unter anderem folgende Arbeiten ausgeführt:

  • Asphaltierung der Fahrbahn auf einer Breite von 5,5 Metern
  • Einbau von Diagonalsperren, u.a. in den Kreuzungsbereichen Weichsel- und Roseggerstraße
  • Ergänzung von Fußgängerfurten als gesicherte Querungsstellen
  • Instandsetzung des Kopfsteinpflasters in den Seitenbereichen für den ruhenden Verkehr
  • Neugestaltung vormaliger Radwege neben der Fahrbahn zum erweiterten Gehweg
  • Vergrößerung der Baumscheiben und Verbesserung der Bedingungen für die Straßenbäume einschließlich Nachpflanzung
  • Beschilderung und Markierung als Fahrradstraße

Bürgerbeteiligung

Die Bürger*innen wurden im Rahmen mehrerer Informationsveranstaltungen sowie über den laufenden Beteiligungsprozess der [Aktion! Karl-Marx-Straße] und die Medien des Bezirks Neukölln über das Vorhaben informiert. Bedenken, Hinweise und Anregungen wurden durch die beauftragten Planungsbüros und das Bezirksamt Neukölln auf Umsetzbarkeit überprüft und im Rahmen der Abwägung in die Planung einbezogen.

Baukosten und Finanzierung

Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf ca. 3,7 Mio. € (Stand 2021). Der Hauptanteil kommt aus dem „Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA)“. Aus Mitteln des Förderprogramms „Lebendige Zentren und Quartiere“ werden anteilig die Umgestaltung der Kreuzungsbereiche und der Seitenbereiche einschließlich der Baumstandorte finanziert.

Die BSG ist als Gebietsbeauftragte für den integrierten Stadtentwicklungsprozess im Sanierungsgebiet „Karl-Marx-Straße / Sonnenallee“ verantwortlich und koordiniert die Umsetzung von Maßnahmen im Programm „Lebendige Zentren und Quartiere“.