Tag der Städtebauförderung 2024: Informationsveranstaltung zur Neugestaltung des

Tag der Städtebauförderung 2024

Mit einer Auftaktveranstaltung in Bremen eröffnete Bundesministerin Klara Geywitz den bundesweiten Tag der Städtebauförderung am 04. Mai 2024. 500 Städte und Gemeinden beteiligten sich mit rund 700 Aktionen. Der Tag der Städtebauförderung ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Kommunen, findet seit 2015 jährlich statt und präsentiert aktuelle Projekte, die Bund, Länder und Kommunen für lebenswerte Städte gemeinsam realisieren.  Die Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin und die Stadt Strausberg beteiligten sich mit Veranstaltungen am Tag der Städtebauförderung 2024.

Tag der Städtebauförderung in Rüdersdorf bei Berlin: Wie weiter auf dem Quartiersplatz?

Plakat zum Tag der Städtebauförderung 2024 in Rüdersdorf bei Berlin
Plakat zum Tag der Städtebauförderung 2024 in Rüdersdorf bei Berlin

Die Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin führte gemeinsam mit der BSG Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft mbH am 4. Mai 2024 anlässlich des Tages der Städtebauförderung eine Informationsveranstaltung mit Dialog unter dem Motto „Wie weiter auf dem Quartiersplatz?“ durch. Am Rande des zukünftigen Treffpunktes im Rüdersdorfer Wohngebiet Brückenstraße / Friedrich-Engels-Ring informierten sich rund 120 Bürgerinnen und Interessierte über den aktuellen Stand der Planung und brachten ihre Wünsche und Vorstellungen in den Planungsprozess ein. Als Gesprächspartnerinnen standen die Rüdersdorfer Bürgermeisterin, Sabine Löser, die Vorsitzende des Sozialausschusses, Monika Huschenbett, die Vorsitzende des Ortsentwicklungsausschusses, Rita Nachtigall, sowie Vertreter der Verwaltung und der BSG Rede und Antwort.

Die Gemeinde hatte 2022 das Grundstück des leerstehenden, ehemaligen Niedrig-Preis-Marktes mit  Städtebauförderungsmitteln erworben und im Herbst 2023 mit dem Abbruch der Kaufhalle aus DDR-Zeiten begonnen. In der Zielplanung für das Wohngebiet Brücke im Bund-Länder-Programm „Sozialer Zusammenhalt“ der Städtebauförderung sind an dieser Stelle die Schaffung eines attraktiven Quartiersplatzes mit Spiel- und Sportmöglichkeiten und perspektivisch der Bau einer Begegnungsstätte vorgesehen.

Städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb

Im Zusammenhang mit dem notwendigen Erweiterungsneubau für das Heinitz Gymnasium hatte die BSG im Auftrag des Landkreises Märkisch-Oderland und der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin 2017 einen städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerb für das Areal durchgeführt. Neben der Aufgabenstellung für den Schulerweiterungsbau erarbeiteten die Planer Ideen für die städtebauliche Entwicklung und Gestaltung des angrenzenden Quartiersplatzes. Inzwischen ist der Schulerweiterungsbau einige Zeit im Betrieb. Mit dem Abbruch des NP-Marktes werden nunmehr die Voraussetzungen für die Neugestaltung des Quartiersplatzes geschaffen.

Der zukünftige Quartiersplatz nach Abbruch des NP Marktes
Der zukünftige Quartiersplatz nach Abbruch des NP Marktes (im Hintergund der Schulerweiterungsneubau)

Stadtentwicklung als Projektarbeit im Heinitz Gymnasium

Zwischen November 2023 und Februar 2024 befragten die 11. Klassen des Heinitz Gymnasiums im Rahmen des Geographieunterrichts Anwohner nach ihren Vorstellungen für den Quartiersplatz. Rund 130 Bürger wurden daran beteiligt. Als größtes Manko nannten diese fehlende Freizeitangebote sowie das Fehlen von attraktiven Grünflächen und Begegnungsstätten wie Cafés oder Restaurants. Wenig verwunderlich stehen auf der Wunschliste der Bürger bessere Freizeitmöglichkeiten und Gastronomie ganz oben.

Im Ergebnis stellten die Schüler der 11. Klassen vier Modelle für die zukünftige Gestaltung des Quartiersplatzes her. Das Geoprojekt wurde vom Bürgerzentrum „Brücke“ begleitet. Die Modelle der Schüler wurden am Tag der Städtebauförderung vor Ort präsentiert.

Am Sonnabend-Vormittag machten Bürgerinnen und Bürger aus dem Wohngebiet, aber auch weitere interessierte Menschen aus den Ortsteilen rege Gebrauch von der Gelegenheit, ihre Wünsche und Vorstellungen für die Gestaltung des zentralen Ortes der Begegnung im Wohngebiet zu äußern. Bei 71 schriftlich dokumentierten Äußerungen insgesamt stand ein Café mit Begegnungszentrum und der Möglichkeit zur Anmietung von Räumen, z.B. für Familienfeiern o.ä., mit 47 Prozent an der Spitze, gefolgt vom Wunsch nach Sportgeräten für Senioren sowie zumindest anteilig wettergeschützten Sitzplätzen (jeweils 12 Prozent) und einer attraktiven Park- ud Grünfläche (10 Prozent).

Zwei Fördergebiete der Städtebauförderung in Rüdersdorf bei Berlin

Aktuell verfügt die Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin über zwei Fördergebiete der Städtebauförderung: Für das Wohngebiet „Brücke“ stellt das Land Brandenburg seit dem Jahr 2013 Fördermittel bereit: In den Programmen „Soziale Stadt“ und dem Nachfolgeprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ erhielt die Gemeinde bisher Zuwendungen in Höhe von 10,5 Millionen Euro. Bisherige Förderschwerpunkte waren die Spiel- und Bewegungsfläche, der Schulhof der Grund- und Oberschule, die Erneuerung der Kita und des Hortes Rappelkiste, der Ankauf und der Abbruch des NP-Marktes sowie das Quartiersmanagement.

Ein weiteres Fördergebiet ist das Ortszentrum Rüdersdorf im Rahmen der Bund- Länder-Programme „Aktive Zentren“ und „Lebendige Zentren“. Seit 2016 wendeten das Bund und des Land Brandenburg der Gemeinde 4,5 Millionen Euro Städtebauförderungsmittel zu. Aktueller Förderschwerpunkt ist die denkmalgerechte Sanierung des Kulturhauses Rüdersdorf.

Strausberg: „Kaffee und Kuchen im Kulturpark“

Die Stadt Strausberg beteiligte sich auch im Jahr 2024 am Tag der Städtebauförderung. Insgesamt 70 Bürgerinnen und Bürger folgten am Sonnabendnachmittag der Einladung zu Kaffee und Kuchen in den Kulturpark. Bei der Veranstaltung wurde im Rahmen eines Rundgangs über die Neugestaltung des Kulturparks informiert. Unter den Gästen waren auch Anwohner sowie Mitglieder der ansässigen Sport-Vereine sowie der Tauchbasis im Kulturpark.

Der Sieger des Wettbewerbs zur Neugestaltung des Kulturparks von 2021, der Landschaftsarchitekt Franz Reschke (Berlin), informierte an vier Stationen über den aktuellen Stand der Planung, mit deren Umsetzung im nördlichen Teil im Herbst 2024 begonnen werden soll. Die zukünftige Anlage wird deutlich verbesserte Angebote zur Freizeitgestaltung, für Sport und Spiel sowie zum Wandern und Spaziergehen bieten. Dank einer neu gestalteten Bühne mit Blick auf den See können auch in Zukunft verschiedene Veranstaltungen im Kulturpark durchgeführt werden.

Wettbewerb Kulturpark Strausberg: Beitrag Franz Reschke Landschaftsarchitektur (1. Preis), Perspektive "Fenster zum See"
Wettbewerb Kulturpark Strausberg: Beitrag Franz Reschke Landschaftsarchitektur (1. Preis), Perspektive „Fenster zum See“

Im Zuge der Aufwertung der Parkanlage wird eine Neuordnung der Baulichkeiten erfolgen. In enger Abstimmung mit den Nutzern vom Tauchsportverein, dem Drachenbootverein und der Tauchbasis 1 A führte der Architekt Jan Derveaux vom Büro Rimpau Bauer Derveaux, Berlin, die Interessen in einer Machbarkeitsstudie für ein Funktions- und Servicegebäude zusammen. Das Bauwerk wird neben Vereinsräumen auch eine öffentliche WC-Anlage sowie ein gastronomisches Angebot umfassen.

Neben den Planern stellten sich auch Patrick Iglück von der Fachgruppe Stadtplanung der Stadtverwaltung Strausberg sowie Uwe Schieferdecker von der BSG den Fragen und Anregungen der Bürger. Der Kulturpark als wichtiger Ort der Erholung und für Veranstaltungen in der Stadt ist Teil der Förderkulisse „Lebendiges Zentrum“ Strausberg im gleichnamigen Bund-Länder-Programm. Die Stadt erwartet zur Umsetzung der Planungen über drei Bauabschnitte mehr als fünf Millionen Fördermittel. Der Kulturpark wird auch während der voraussichtlich bis 2027 laufenden Gestaltungsmaßnahmen immer in wesentlichen Teilen nutzbar bleiben.