Markt 15 in Strausberg nach der Sanierung

Tag der Städtebauförderung 2022 in Strausberg

Anlässlich des traditionellen Tages der Städtebauförderung am 14. Mai 2022 luden die Stadtverwaltung Strausberg und der Sanierungsträger BSG Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft mbH unter dem Motto „Lebendige Altstadt Strausberg – gestern, heute und morgen!“ zu einem Rundgang durch das Sanierungsgebiet Stadtkern ein.


Bei seinem Altstadtrundgang machte Dr. Uwe Schieferdecker die Sanierungserfolge und zukünftige Entwicklungen für BewohnerInnen und Interessierte deutlich. Der Rundgang startete tief in der Geschichte der Stadt am Pulverturm. Dort befindet sich aus der Zeit um 1230 das älteste Stück Stadtmauer – in Strausberg wie in Brandenburg überhaupt. Insgesamt 14 Bauabschnitte der mittelalterlichen Verteidigungsanlage wurden seit 1995 mit Unterstützung aus der Städtebauförderung instandgesetzt. Die Darstellung der Stadtentwicklung lässt die Teilnehmenden noch einmal in die Vergangenheit zurückblicken. Die Feldsteine wurden zu jener Zeit noch eckig bearbeitet, um möglichen Angreifern das Hochklettern zu erschweren.

Ein paar Schritte weiter folgte eine Überraschung: Der Strausberger Bäcker Benno Klein hat die lang ersehnte Sanierung des Einzeldenkmals Georg-Kurtze-Straße 1 inzwischen erfolgreich abschließen können. Der Eigentümer des denkmalgeschützten Gebäudes öffnete den Teilnehmern beim Rundgang das Tor zum Hof und präsentierte ihnen stolz Wohnungen und Gewerberäume im Inneren. Die Kombination von historischer Stadtmauer, Fachwerk, gründerzeitlichen Türgewänden mit modernen Wohnungen mit zeitgemäßer AUsstattung begeisterte die Bürger.

Die Teilnehmer des Rundgangs wünschten sich für die gegenüberliegenden Grundstücke Große Straße 4 und 5, die derzeit noch brach liegen, eine ebenso qualitätvolle Neubebauung. Gerade weil die Georg-Kurtze-Straße 1 sich zu einem solchen Schmuckstück gewandelt hat, wirkt der städtebauliche Missstand am Südeingang der Altstadt umso prekärer.

Vorbei an dem sanierten Gebäude Große Straße 66, welches den Dreißigjährigen Krieg überdauert hatte, und der historischen Marienkirche erreichten die Teilnehmer des Rundgangs den Marktplatz. Hier sind in jüngerer Zeit die Grundstückeigentümer der Gebäude Markt 8, 14 und 15 dem Beispiel der Stadt am historischen Stadthaus gefolgt und kehrten hinter grauem Rauputz die historischen Stuckfassaden hervor. In einem Rückblick erwähnte Dr. Uwe Schieferdecker einen Stadtrundgang im Jahr 2016. Im Anschluss sandte ihm ein Teilnehmer eine alte Ansichtskarte. Sie zeigte die stark gegliederte Fassade der früheren Tischlerei Haack; in der Folge bildete die alte Aufnahme die Grundlage für die Rekonstruktion von Markt 15.

Einen Ausblick gab die BSG für das stark baufällige Grundstück Markt 13. Hier sollen mit Zuschüssen der Städtebauförderung Veranstaltungsräume im Erdgeschoss und Ferienwohnungen im ersten Obergeschoss entstehen. Im ersten Abschnitt wurde der frühere Kirchgemeindesaal auf dem denkmalgeschützten Eckgrundstück zum Markt – Große Straße 56 – mit Fördermitteln instandgesetzt. Hier ist zum Jahreswechsel der Eine-Welt-Laden eingezogen. In Zukunft will der Eigentümer auch das Eckgebäude sanieren.