Das Quartiersmanagement-Verfahren Schillerpromenade wurde Ende 2020 beendet. Die BSG war durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen seit 1999 als Träger mit dem Quartiersmanagement beauftragt.
Rückblickend lässt sich die Arbeit im QM-Gebiet Schillerpromenade (Gebietsgröße: 92,58 Hektar, Gebietsfestlegung: 30.03.1999, Einwohner 2019: rund 23.000) zwischen Tempelhofer Feld und Hermannstraße in mehrere Phasen einteilen. In der ersten Phase zwischen 1999 und 2006 wurden die wichtigsten baulichen Maßnahmen umgesetzt. Die namensgebende Promenade wurde erneuert, sämtliche Spielplätze und Schulhöfe im Gebiet sowie alle öffentlichen Plätze sind neu gestaltet worden. Darüber hinaus wurde ein neuer Jugendclub gebaut und das vorhandene Kinderclubhaus mit einem Anbau zum interkulturellen Kinder- und Elternzentrum ausgebaut.
In der zweiten Phase ab Mitte der 2000er Jahre lag der Arbeitsfokus auf den Bereichen Integration und Bildung. Hier wurden Pilotprojekte wie die Stadtteilmütter gestartet und die Zusammenarbeit der beiden großen Religionsgemeinschaften im Kiez gestärkt, indem der Aufbau von interkulturellen Begegnungszentren gefördert wurde. Außerdem wurden Bürgerbeteiligungsstrukturen auf- und ausgebaut, die eine direkte Mitwirkung in der Projektentwicklung und Mittelvergabe ermöglichten.
Seit 2011 wurde in der dritten Phase schwerpunktmäßig an der Einrichtung von Ankerpunkten (z.B. Nachbarschaftstreff im Schillerkiez) und selbsttragenden Netzwerkstrukturen (z.B. Bildungsverbund und Gewerbenetzwerk) gearbeitet, die über die Dauer des QM-Verfahrens hinaus für das Gebiet wirksam und aktiv sind. Mit dem Beschluss des integrierten Friedhofsentwicklungskonzepts (IFEK) durch das Bezirksamt im Jahr 2015 wurden die Arbeitsschwerpunkte des QM in dieser Phase schließlich um die intensive Begleitung der Umwandlungsprozesse auf den 180.000m² umfassenden ehemaligen Friedhofsflächen erweitert, die in den kommenden Jahren neu gestaltet und bebaut werden.
Das Quartiersmanagement Schillerpromenade war beispielgebend für einen sozialverträglichen Stadtteilmanagement- und Entwicklungsprozess. In der 20-jährigen Laufzeit konnten knapp 20 Mio. Euro im Quartiersmanagementgebiet Schillerpromenade eingesetzt werden, vorrangig für die Umsetzung von Maßnahmen, die das soziale Leben und Miteinander im Kiez fördern. Die entstandenen Netzwerke werden auch über das Ende des Quartiersmanagement-Prozesses weiterhin für einen lebenswerten Schillerkiez aktiv bleiben. Mit der Gebietskulisse „Lebendiges Quartier Schillerpromenade“ besteht zukünftig die Möglichkeit, Investitionen für einen lebenswerten Kiez in Berlin-Neukölln zu unterstützen.
Dank gilt den Verantwortlichen bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und beim Bezirksamt Neukölln, den beteiligten Netzwerkpartnern, Projektträgern, kritischen Begleitern und den mitwirkenden Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den zahlreichen Quartiersmanagerinnen und Quartiersmanagern des BSG-QM-Teams „Schipro“.