Schülerworkshop Quartier macht Schule in Rüdersdorf bei Berlin

Quartiersmanagement macht Schule

Im Rahmen des Quartiersmanagements im Wohngebiet Brückenstraße /Friedrich-Engels-Ring in der Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin hat die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen Tradition. Dabei kooperiert das Quartiersmanagement mit den Schulen im Wohngebiet. Im Rahmen der Geographie-Kurse am Heinitz Gymnasium entwickelten Schülerinnen und Schüler Ideen für eine zentrale Grün- und Freifläche der Gemeinde.

Die Gemeinde Rüdersdorf bei Berlin wird bei der Bewältigung städtebaulicher Missstände und Mängel in dem Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ für das Wohngebiet Brückenstraße / Friedrich-Engels-Ring und im Ortszentrum der Gemeinde aus dem Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ unterstützt. Zielstellung ist die Weiterentwicklung der einzelnen Siedlungsteile zu attraktiven und zu identitätsstiftenden Standorten für Wohnen und Arbeiten sowie für Bildung, Kultur und Freizeit.

Der Kolonistenfriedhof im Ortszentrum der Gemeinde und seine Umgebung bieten Potenziale für eine Aufwertung und attraktive Nutzung als zentrumsnahe Grün- und Freifläche. Um zu erfahren, was Kinder und Jugendliche über die mögliche Neugestaltung denken und was für Angebote sie sich hier wünschen, sind die Kolleginnen der BSG in die frühzeitige Beteiligung eingestiegen. Dies auch deshalb, weil Kinder und Jugendliche oftmals eine unterrepräsentierte Gruppe darstellen und häufig nicht angemessen gehört werden. Die Ergebnisse der Planungsworkshops stellen nun eine Grundlage für den weiteren Beteiligungsdiskurs innerhalb der Gemeinde dar.

In dem ersten Schulhalbjahr 2024/25 waren drei Geografie-Grundkurse der neunten Klassen des Heinitz Gymnasiums beteiligt. Die Schülerinnen und Schüler hatten zunächst die Gelegenheit, sich mit der Kartierung von Untersuchungsgebieten auseinanderzusetzen. Neben der Erhebung der Einrichtungen der Daseinsvorsorge im Ortszentrum und der Erörterung der städtebaulichen Defizite war es die Aufgabe, für die Fläche des Kolonistenfriedhofs Vorschläge zur Neugestaltung zu entwickeln.

Nach einer Gebietsbegehung im gesamten Ortszentrum, die in verschiedenen Gruppen durch die Schülerinnen und Schüler erfolgte, wurden erste Ergebnisse in den Klassenverbänden vorgestellt. Im Anschluss hatten alle Gruppen Zeit, sich der Aufgabenstellung zu widmen und ihre Erkenntnisse aus der Bestandsaufnahme in die Planung einfließen zu lassen. Vor allem der Mangel an Freizeit- und Erholungsflächen für alle Generationen und fehlende Angebote für Kinder und Jugendliche zur Selbsteroberung stachen bei der Bestandsaufnahme hervor.

Die Jugendlichen konnten Ideen einbringen, wie die Flächen zukünftig genutzt und gestaltet werden sollen und wie sie besser in die Umgebung eingebunden werden können. Im Rahmen der Bearbeitung recherchierten die Schülerinnen und Schüler zum Baumbestand und zur geschichtlichen Bedeutung des Kolonistenfriedhofs. Für die Planung waren Stadtmöbel und Beschilderungen mitzudenken. Um zur Imageverbesserung und Stärkung der Identität beizutragen, waren die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, einen neuen Namen für den Kolonistenfriedhof zu finden.

Die Herangehensweise an die Aufgabenstellung, die Projekte und die Präsentationen der Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler waren vielfältig und kreativ. So wurden ganze Parkanlagen detailliert geplant, Gebäude mit Grundrissen und Querschnitten entworfen und Vorschläge für die öffentliche Verkehrsinfrastruktur entwickelt. Die Planungsüberlegungen wurden in Videos festgehalten und in Animationen visualisiert. Die Animationen zeigen teilweise eine virtuelle Realität, durch die man sich bewegen kann. Es wurden diverse Modelle gebaut und für Freianlagen 3-D Animationen entworfen und in Renderings ausgegeben.

Das große Engagement der Schülerinnen und Schüler dokumentierte die Begeisterung und die Identifikation mit der Gemeinde und ihrem Wohn- bzw. Lernort. Die Schülerinnen-Workshops werden fortgesetzt.