Wettbewerb Neubau Schulerweiterung und Mehrzweckhalle Luckau

Wettbewerb Neubau Schulerweiterung und Mehrzweckhalle Luckau

Die Stadt Luckau plant aufgrund perspektivisch weiter steigender Schülerzahlen und bereits bestehender Kapazitätsengpässe die Erweiterung der Grundschule „Rosa Luxemburg“. Darüber hinaus ist in Verbindung mit dem Schulsport und den wachsenden Bedarfen des Vereinssports sowie weiterer Nutzungsbedarfe (Kultur, Veranstaltungen, Messen etc.) der Neubau einer Mehrzweckhalle geplant. Innerhalb von acht Wochen erarbeiteten zwölf Planungsteams aus Architekten, Tragwerksplanern und Landschaftsarchitekten Lösungsvorschläge für die beiden wichtigen kommunalen Bauaufgaben.  Die BSG war mit der Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation des Wettbewerbs beauftragt.

Aufgabenstellung

Die beiden wichtigen Infrastrukturprojekte „Neubau Schulerweiterung“ und „Neubau Mehrzweckhalle“ stellen für die Stadt Luckau eine große Herausforderung dar. Die BSG konzipierte das Wettbewerbsverfahren mit zwei funktional zusammenhängenden, aber separat zu bearbeitenden und zu bewertetenden Aufgabenstellungen, erarbeitete die Auslobung und führte das Verfahren durch.

Die Aufgabenstellungen einschließlich der jeweiligen Rahmenbedingungen wurden durch die BSG auf Grundlage der quantitativen und qualitativen Anforderungen der Planungsobjekte (Vorgaben der Stadt Luckau bzw. der zuständigen Fachdienststellen) erarbeitet und abgestimmt.

Verfahren

Das Wettbewerbsverfahren wurde nach Vergabeverordnung (VgV 2016) und entsprechend der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) durchgeführt. An der Vorbereitung und Auslobung des Wettbewerbs hat die Architektenkammer Brandenburg beratend mitgewirkt. Der Wettbewerb wurde durch die Brandenburgische Architektenkammer unter der Nummer W2024/02 registriert.

Das Wettbewerbsverfahren wurde am 01. März 2024 europaweit veröffentlicht. Die Bewerbungsfrist zur Teilnahme endete am 02. April 2024. Zur Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe wurden nach öffentlichem Teilnahmewettbewerb (65 Teilnahmeanträge) auf Basis ihrer Qualifikation zwölf Planungsteams aus 48 zugelassenen Bewerbungen ausgelost. Der Versand der Wettbewerbsunterlagen erfolgte am 16. April 2024. Der Bearbeitungszeitraum endete am 28. Juni 2024. Alle Wettbewerbsteilnehmer reichten ihre Wettbewerbsbeiträge einschließlich Einsatzmodell form- und fristgerecht ein.

Nach einer fachlichen Vorprüfung der Wettbewerbsbeiträge durch die BSG sowie die Vorprüfer André Eichelbaum (Architekt, Grünheide) und Elena Walter (Landschaftsarchitektin, Nuthetal) tagte das unabhängige Preisgericht mit Vertretern der Stadt Luckau (Sachpreisrichter) und Architekten, Landschaftsarchitekten und Ingenieuren (Fachpreisrichter) am 21. und 22. August 2024, jeweils ganztägig in der Kulturkirche in Luckau.

In der Preisgerichtssitzung unter Vorsitz der Architektin Prof. Nadja Letzel wurden die Wettbewerbsbeiträge in mehreren Rundgängen auf Grundlage von Beurteilungskriterien bewertet. Nach Informations- und Wertungsrundgängen bestimmte das Preisgericht mit den Sachpreisrichtern Herrn Gerald Lehmann, Bürgermeister der Stadt Luckau, Frau Petra Spruch, Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Luckau sowie ehem. Vorsitzende des Schul- und Sozialausschusses der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Luckau und Herrn Michael Krüger, Amtsleiter Bauamt der Stadt Luckau, und den Fachpreisrichterinnen Frau Prof. Nadja Letzel (Architektin BDA, Nürnberg), Frau Eva Zerjatke (Landschaftsarchitektin BDLA, Berlin), Herrn Dirk Bopst (Architekt BDA, Potsdam) und Herrn Tim Bauerfeind (Architekt, Berlin) sowe den ständig anwesenden stellvertretenden Fachpreisrichterinnen Frau Susanne Sturm (Architektin BDA, Berlin) und Herrn Diethelm Marche (Bauingenieur VBI, BBIK, Potsdam) unter der Beratung durch weitere Fachleute, die Schulleiterin Frau Sander sowie weitere Sachverständige die Rangfolge der Wettbewerbsarbeiten.

Neubau Schulerweiterung

In der als verlässliche Halbtagsschule mit Hort geführten Rosa-Luxemburg-Grundschule Luckau mit knapp 40 Lehr- und pädagogischen Fachkräften werden im Schuljahr 2023/24 über 500 Schüler in 21 Klassen beschult. Schon heute bietet das historische Schulgebäude nicht genügend Platz für die Kinder und ist aufgrund der baulichen Voraussetzungen nur eingeschränkt für modernen Unterricht geeignet. Die vorhandenen Gebäude von Grundschule und Hort bieten nur eingeschränkte bzw. keine Flächenreserven. Vor diesem Hintergrund soll ein zusätzliches Schulgebäude errichtet werden, dass die erforderlichen Kapazitäten für moderne Lern- und Unterrichtsformen sowie zukunftsweisend ausgestattete Fachräume anbietet.

Ziel des Wettbewerbs ist es, ein zeitgemäßes Schulgebäude mit hoher Gestaltqualität zu erhalten, dass ausreichend Platz bietet und gutem Lernen den Weg bereitet. Das neue Gebäude muss sich angemessen in die städtebauliche Struktur einfügen und soll gleichzeitig einen modernen, eigenständigen Beitrag zur Luckauer Baukultur darstellen. Die Schulhofgestaltung infolge des ergänzenden Neubaus ist zu planen.

Neubau Mehrzweckhalle

Im historischen Baukörper der Rosa-Luxemburg-Schule ist eine Schul-Turnhalle integriert. Diese Turnhalle genügt bereits heute den bestehenden Kapazitätsanforderungen nicht und kann den durch Schulerweiterung und Hortentwicklung wachsenden Bedarfen in Zukunft funktional nicht gerecht werden. Deshalb soll auf einem derzeit brachliegenden, ehemals gewerblich genutzten Grundstück an der Berliner Straße, in fußläufiger Entfernung zur Grundschule, eine moderne Mehrzweckhalle errichtet werden, die sowohl dem Schulsport als auch weiteren Nutzern für Sport, Kultur und Veranstaltungen dient.

Ziel ist es im Kontext von Schul-, Vereins- und Wettkampfsport einen kommunalen Veranstaltungsort zu entwickeln, der einem vielfältigen Nutzungsspektrum gerecht wird. Die Außen- und Freiflächen der Mehrzweckhalle sind in die Planung einzubeziehen, erforderliche Außensportflächen für den Schulsport bereitzuhalten und notwendige Parkplätze sicherzustellen.

Mit der neuen Mehrzweckhalle besteht weiterhin die Möglichkeit, die vorhandene Schulturnhalle in der Rosa-Luxemburg-Schule für andere Zwecke umzunutzen. Geplant ist möglicherweise der Umbau zur Mensa/Aula, der nach der Errichtung des Schulerweiterungsneubaus und der neuen Mehrzweckhalle geplant und realisiert werden soll.

Wettbewerbsleistungen

Die Wettbewerbsteilnehmer erarbeiteten für beide Aufgabenstellungen jeweils einen Wettbewerbsbeitrag mit folgenden Leistungen:

  • Lageplan M 1:500 mit Darstellung der Baukörper und stadträumlichen Bezüge
  • Grundrisse, Schnitte und Ansichten M 1:200
  • Grundriss EG einschließlich Darstellung direktes Gebäudeumfeld M 1:200
  • Detailschnitt Fassade M 1:50
  • Außenperspektive mit Darstellung der Materialität
  • Skizzen und Piktogramme
  • Erläuterungsbericht mit Flächen-/Kubatur-Berechnungen
  • Kostenschätzung nach DIN 276 in der ersten Gliederungsebene
Ergebnis der Preisgerichtssitzung

Am 21. August 2024 und 22. August 2024, tagte das Preisgericht jeweils ab 10:00 Uhr ganztägig in der Kulturkirche in Luckau. Alle zwölf eingereichten Wettbewerbsbeiträge zu den beiden Aufgabenstellungen wurden nach dem Ergebnis der Vorprüfung zur Bewertung durch das Preisgericht zugelassen.

Das Preisgericht unter der Vorsitzenden Frau Prof. Nadja Letzel (Architektin BDA, Nürnberg) würdigte die hohe Qualität der eingereichten Wettbewerbsbeiträge für die beiden Bauaufgaben.

Die Entwürfe für die Schulerweiterung und die Mehrzweckhalle berücksichtigen in unterschiedlicher Art und Weise die herausfordernde städtebauliche Situation und die funktionalen, pädagogischen und betrieblichen Anforderungen. Die Wettbewerbsteilnehmer bringen unter Beachtung des vorgegebenen Raumprogramms eine Vielzahl kreativer Lösungsvorschläge für ein modernes Bildungsangebot und eine vielfältig nutzbare Mehrzweckhalle ein. Die mit den Preisen ausgezeichneten Arbeiten überzeugten mit Blick auf die vorgegebenen Beurteilungskriterien in besonderer Weise.

Schulerweiterung

Für den Realisierungsteil Neubau Schulerweiterung vergab das Preisgericht zwei dritte, einen zweiten und einen ersten Preis. Im Ergebnis der Jurysitzung ergibt sich folgende Rangfolge:

  • 3. Preis: Glass Kramer Löbbert GmbH, Berlin, mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin, und Krone Ingenieure GmbH, Berlin
  • 3. Preis: AFF Architekten GmbH, Berlin, mit POLA Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin, und B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Frankfurt
  • 2. Preis: O+M Architekten GmbH, Dresden, mit freiraumX Partnerschaft Grothe & Fischer, Frankfurt (Main), und Bochmann Langenstraß Ingenieure, Chemnitz
  • 1. Preis: puppendahlarchitektur GmbH, Münster, mit michellerundschalk landschaftsarchitektur und urbanismus GmbH, München, und Puppendahl, Münster
Mehrzweckhalle

Für den Realisierungsteil Neubau Mehrzweckhalle vergab das Preisgericht eine Anerkennung und drei Preise. Im Ergebnis der Jurysitzung ergibt sich folgende Rangfolge:

  • Anerkennung: Scheidt Kasprusch Architekten GmbH, Berlin, mit Weidinger Landschaftsarchitekten, Berlin, und HEG Beratende Ingenieure GmbH, Berlin
  • 3. Preis: puppendahlarchitektur GmbH, Münster, mit michellerundschalk landschaftsarchitektur und urbanismus GmbH, München, und puppendahl, Münster
  • 2. Preis: Glass Kramer Löbbert GmbH, Berlin, mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin, und Krone Ingenieure GmbH, Berlin
  • 1. Preis: AFF Architekten GmbH, Berlin, mit POLA Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin, und B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH, Frankfurt
Weiteres Verfahren und Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten

Die Stadt Luckau beabsichtigt, den ersten Preisträgern die weiteren Planungsleistungen für den Neubau der Schulerweiterung und den Neubau der Mehrzweckhalle zu übertragen.

Alle Wettbewerbsarbeiten werden öffentlich ausgestellt. Die Ausstellungseröffnung erfolgt im Beisein der Vertreter der Wettbewerbsteilnehmer und der Mitglieder des Preisgerichts am 29. August 2024 um 16:30 Uhr in der Kulturkirche Luckau.

Link: Einladung zur Ausstellungseröffnung am 29. August 2024 in der Kulturkirche in Luckau

Leistungen der BSG
  • Beratung zum Leistungsbedarf, Abstimmung der Wettbewerbsaufgabe und des Wettbewerbsverfahrens mit den zuständigen Fachdienststellen und Gremien der Ausloberin
  • Erstellen der Wettbewerbsunterlagen einschließlich Auslobungstext, Aufgabenstellung und Ermittlung der Wettbewerbssumme entsprechend den Vorgaben der Ausloberin / Auswahl (Vorschlag) Fachpreisrichter / Abstimmung mit der zuständigen Architektenkammer und dem Preisgericht (Fachpreisrichter)
  • Aufgabenstellung Modellbau einschließlich Koordination und Abstimmung mit dem Modellbauer sowie Handling des Einsatzmodells und der Modelleinsatzplatten
  • Vorbereitung und Durchführung Preisrichtervorbesprechung (Organisation, inhaltliche Vorbereitung, Protokoll)
  • Veröffentlichung des Wettbewerbsverfahrens (EU Bekanntmachung) einschl. Kurzinformation und Formblätter zur Bewerbung
  • Auswahlverfahren für die Wettbewerbsteilnehmer
  • Vorbereitung und Durchführung Rückfragenkolloquium (Organisation, inhaltliche Vorbereitung, Protokoll) einschließlich Beantwortung schriftlicher Rückfragen
  • Vorprüfung der eingereichten Wettbewerbsbeiträge  (12 Wettbewerbsteilnehmer, zwei Realisierungsteile)
  • Vorbereitung und Durchführung der Preisgerichtssitzungen (2 Tage, Organisation, inhaltliche Vorbereitung, Protokoll)
  • Mitwirkung bei der Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten
  • Berichterstattung in den Gremien (Termine SVV und Ausschüsse)
  • Dokumentation aller Verfahrensschritte und Führen einer Verfahrensakte
  • Öffentlichkeitsarbeit (Presse-Information, Beiträge für die Öffentlichkeitsarbeit der Auslober)

Bearbeitungsbeginn war im Januar 2024. Aller Termine und Fristen für das Wettbewerbsverfahren bis zur Preisgerichtssitzung am 21./22. August 2024 und der Ausstellungseröffnung am 29. August 2024 wurden planmäßig eingehalten.

Projektleitung
Team

BSG Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft mbH
Sanierungsträger für das Land Brandenburg
Sanierungsbeauftragte des Landes Berlin

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