Am Tag der Städtebauförderung informierten brandenburgische Städte und Gemeinden über Projekte der Stadtentwicklung, die mit Fördermitteln des Bundes, des Landes Brandenburg und der jeweiligen Kommune im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt werden. Auch in Rüdersdorf, Seelow und Strausberg interesssierten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger für die vielfältigen Projekte.
Rüdersdorf macht Schule zum Tag der Städtebauförderung
Zum Tag der Städtebauförderung am 11. Mai 2019 lud die Gemeinde Rüdersdorf unter dem Motto „Rüdersdorf macht Schule“ auf das Gelände der Grund- und Oberschule ein, um das Wirken der Städtebauförderung anhand der Entwicklung des Bildungsstandorts Brückenstraße im Soziale Stadt Gebiet „Brücke“ für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen.
Seit 2014 wird die Gemeinde im Programm Soziale Stadt durch die BSG Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft mbH treuhänderisch vertreten und bei der Durchführung der investiven Maßnahmen im Soziale Stadt Gebiet unterstützt. Allein für die Profilierung des Bildungsstandorts im Fördergebiet werden aus Städtebauförderungsmitteln 4,85 Mio. Euro (Bund / Land / Kommune) bereitgestellt. Dies nahm die Gemeinde wiederholt zum Anlass, sich am Tag der Städtebauförderung zu beteiligen.
Nach der Begrüßung durch den Schulleiter Dirk Treßin, Bürgermeister André Schaller und Städtebetreuer der BSG mbH, Dr. Uwe Schieferdecker, konnten die Veranstaltungsbesucher die Gelegenheit einer Führung durch den neuen Ergänzungsbau der GOS nutzen. Dieser wurde 2018 mit kommunalen Mitteln errichtet und reiht sich ein in die städtebauliche Aufwertung des Bildungsstandorts. Es gab Einblicke in die Fachkabinette und die multimediale Lehrausstattung der Schule. Fachlich begleitet wurde der Rundgang durch die Architekten des Planungsbüros sander.hofrichter, Frau Sander und Herrn Becker.
Zu den laufenden Sanierungsarbeiten an den Bestandsgebäuden von Kita und Hort Rappelkiste sowie deren Außenanlagen und zur Neugestaltung des Schulhofes wurden in einer kleinen Ausstellung Informationen bereitgestellt, die die Besucher zur angeregten Diskussion nutzten.
Abgerundet hat die Veranstaltung das bunte Kulturprogramm der in Rüdersdorf ansässigen PELLE-Kids zusammen mit Schülerinnen des Schulchors.
Tag der Städtebauförderung Seelow
Seelows Bürgermeister Jörg Schröder nutzte den bundesweit begangenen Tag der Städtebauförderung, um Gegenwart und Zukunft der Stadtentwicklung der Kreisstadt anhand einer Ausstellung im Foyer der ehemaligen Sparkasse zu präsentieren.
Zu den Exponaten der Ausstellung gehört eine von Jugendlichen des Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) im Oderbruch gestalteten Wandtafel. Neben Fotos, Lageplänen und Informationstexten zeigte ein Kurzfilm von Uwe Bräuning aus dem Jahr 1992, was sich seitdem in Seelow getan hat. Zu den positiven Veränderungen beigetragen haben unteranderem bereits abgeschlossene und noch laufende Projekte aus den Städtebauförderungsprogrammen „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ sowie „Kleinere Städte und überörtliche Zusammenarbeit“.
Seit 1989 wurden mehr als 30 Millionen Euro Fördergelder und andere Formen öffentlicher Hilfe in städtebauliche Projekte der Stadt investiert. Als zukünftiges Vorhaben wurde ide Reaktivierung einer großen Brachfläche im Seelower Süden vorgestellt. Hier sollen ruinöse Gebäude beräumt und Altlasten beseitigt werden. Anschließend ist ein neues, klimafreundliches Stadtquartier für alle Generationen geplant. Ohne die Hilfe von Städtebaufördermitteln könne die Entwicklung von vielfältigen Wohnungsangeboten, der Erschließung und der erforderlichen Infrastruktur auf dem zehn Hektar großen Gelände nicht gestemmt werden, betonte der Bürgermeister.
Noch nicht vollends abgeschlossen ist der Umbau des ehemaligen Kaufhauses. Aufgrund von Problemen eines beteiligten Unternehmens, werden nicht vollendete Aufgaben jetzt neu ausgeschrieben.
Abschließend stellte Baumamtsleiter Jörg Krüger den etwa 50 interessierten Besucherinnen und Besuchern die Pläne zum Um- und Ausbau des ehemaligen Sparkassengebäudes vor. Bis Anfang 2020 soll in der unteren Etage ein Bürgerservicezentrum entstehen. Auch dieses Projekt, dass der zukunftsfähigen Zusammenarbeit der Kommunalverwaltungen in der Oderlandregion dient, wird im Rahmen der Städtebauförderung unterstützt.
„Neues Leben hinter alten Gemäuern“ in der Altstadt Strausberg
Unter dem Motto „Neues Leben hinter alten Gemäuern“ feierte die Stadt Strausberg am 11. Mai 2019 den Tag der Städtebauförderung. Uwe Schieferdecker, Städtebetreuer der BSG Brandenburgischen Stadterneuerungsgesellschaft mbH, brachte den etwa 20 interessierten Bürgerinnen und Bürgern bei einem Stadtspaziergang durch die Altstadt prägende Schlüsselmaßnahmen nahe.
Startpunkt der Veranstaltung war der Bahnhof der Strausberger Eisenbahn in der Walkmühlenstraße. Dieser gilt als hervorragendes Beispiel für die Reaktivierung denkmalgeschützter Bausubstanz. Hier wurde die Modernierung und Instandsetzung nicht mit Städtebauförderungsmitteln unterstützt. Dafür nahmen die Bauherren steuerliche Anreize, die im Snaierungsgebiet wirken, in Anspruch.
Einen weiteren Schwerpunkt des Rundgangs stellte die städtebaulich besondere Situation zwischen der Georg-Kurtze-Straße und der Großen Straße dar. Während die Errichtung des Neubaus in der Georg-Kurtze-Straße 2 weitervoranschreitet, laufen für die gegenüberliegende Spitze der Großen Straße 4 und 5 die Abstimmungen mit dem Eigentümer über eine Neubebauung.
Bei einem Halt auf dem städtischen Marktplatz wurde über die Ergebnisse des Interessenbekundungsverfahren zum Objekt Markt 13, dem ehemaligen Strausberger Kino, informiert.
Zum Abschluss des „Altstadtspaziergangs“ zeigte Frau Wunderlich, Direktorin des Heimatmuseums Strausberg, als Überraschung der Öffentlichkeit sonst verborgene Räume des Stadthauses: darunter die Arrestzellen und den Tresorraum mit dem alten Geldschrank der Sparkasse. Das Stadthaus beherbergt seit 2005 die Strausberger Bibliothek, welche in diesem Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum feiert. Zu diesem Anlass ist in Zusammenarbeit zwischen der Bibliothek und der BSG Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft mbH im Herbst 2019 eine Ausstellung im Heimatmuseum geplant.