Die Stadt Gransee realisiert zur Zeit die erforderlichen umfangreichen Baumaßnahmen für die denkmalgerechte Entwicklung des Ensembles „Franziskaner Kloster / Alte Schule“ zum „Ort für Kultur und Bildung“. Das Fragment des Barfüßer Klosters in Gransee besteht in dem Ostflügel der Klausurgebäude und einem Teil der nördlichen Längsmauer der früheren Klosterkirche. Der erhaltene Klausurflügel stammt aus der Zeit um 1300. Das im 19. Jahrhundert ergänzte Schulgebäude wurde auf dem Grundriss der ehemaligen Klosterkirche bzw. dem zugehörigen Friedhof errichtet.
Der Klosterausschuss der Stadtverordnetenversammlung Gransee begleitete das Projekt von Beginn an und tagte am 11. Januar 2025 in der Amtsverwaltung Gransee und Gemeinden. Die Projektverantwortlichen der Amtsverwaltung stellten den aktuellen Umsetzungsstand des wichtigen Einzelvorhabens „Ort für Kultur und Bildung“ im Denkmalensemble „Kloster / Alte Schule“ vor. Der Bürgermeister der Stadt Gransee, Andreas Hirtzel, regte eine Bürgerbefragung zur Findung eines passenden Namens für den neuen Ort an.
Im Anschluss an die Ausschusssitzung besichtigten die Ausschussmitglieder und interessierte Bürgerinnen und Bürger die Baustelle. Carmen Tasch und Christian Tutsch von der Amtsverwaltung führten etwa 30 interessierte Bürger durch die Baustelle am Klausurflügel und der alten Schule und erläuterten den derzeitigen Planungs- und Realisierungsstand. Unter den Interessierten waren auch Mitarbeiterinnen der Bibliothek und des Archivs. Ebenso folgten der Einladung des Bürgermeisters Vertreterinnen des Seniorenbeirates, der Jugendarbeit und des Granseer Verschönerungsvereins.
Das Franziskanerkloster in Gransee existierte seit dem 13. Jahrhundert. Die nicht erhaltene Klosterkirche, deren Kirchenfenster sich im Südgiebel des Klausurflügels abbilden, ist auf das Baujahr 1280 datiert. Der weitgehend original erhaltene Klausurflügel steht in der Tradition und ist Zeugnis der Klosterbauten der norddeutschen Backsteingotik. Das Gebäude ist auch deshalb von besondere Bedeutung, weil sich Spuren der über 800jährigen Nutzungsgeschichte erhalten haben, die in diesem Erhaltungszustand und in dieser Kontinuietät so nur im Klausurflügel des Franziskanerklosters Gransee zu finden sind. Es finden sich Spuren der Klosternutzung ebenso wie Relikte aus der folgenden Nutzung als Schule oder als Lager für die zeitweise blühende Tuchindustrie.
Mit einer dauerhaften Ausstellung im Klausurflügel wird zukünftig die einmalige Bau- und Nutzungsgeschichte dieses wertvollen Zeugnisses der brandenburgischen Kulturgeschichte an Einheimische und Besucher sowie künftige Generationen vermittelt werden. Das unmittelbar benachbarte Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert wird zukünftig das historische Stadtarchiv und die Stadtbibliothek sowie Versammlungs- und Veranstaltungsräume beherbergen.
Das Projekt wird im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Lebendige Zentren“ anteilig durch den Bund und das Land Brandenburg gefördert. Die BSG unterstützt die Stadt Gransee in allen Fragen der Stadterneuerung im Sanierungsgebiet „Altstadt“ und bei der Realisierung des Vorhabens „Ort für Kultur und Bildung“.
Die anwesenden Bürgerinnen und Bürger waren auch an der Details des Bauablaufs, vor allem aber an den zukünftigen Möglichkeiten der Nutzung interessiert. Sie bedankten sich am Ende des Rundgangs mit kräftigem Beifall für die sachkundige Führung und die umfassende Information. Weitere Möglichkeiten der Besichtigung werden je nach Baufortschritt folgen.