Realisierungswettbewerb mit Ideenteil Gymnasium Wriezner Straße / Festhalle Strausberg

Jury zum Wettbewerb Gymnasium / Festhalle Strausberg

Am 01. und 02. Juni 2022 tagte das Preisgericht zum Realisierungswettbewerb mit Ideenteil für das Gymnasium Wriezener Straße und die Festhalle Strausberg. Alle zehn eingereichten Wettbewerbsbeiträge wurden zur Beurteilung zugelassen. Am Ende entschied die Jury mit großer Mehrheit für die besten Beiträge. Die BSG war mit der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbsverfahrens beauftragt. Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten wird am 16.06.2022 um 15 Uhr eröffnet.

Der Landkreis Märkisch-Oderland beabsichtigt in der Wriezener Straße 9 in 15344 Strausberg auf einer ehemals durch die Polizei genutzten Liegenschaft ein neues Gymnasium zu errichten, um die Schulkapazitäten in der Sekundarstufe an den wachsenden Bedarf im westlichen Teil des Landkreises anzupassen. Die Stadt Strausberg sucht Ideen für die Nachnutzung der derzeit leerstehenden Festhalle Strausberg. Beide Vorhaben sind eingebettet in einen Bildungsstandort mit dem Oberstufenzentrum Märkisch-Oderland, den Sportanlagen der Energie-Arena und des Strausbades und den Einrichtungen der Volkshochschule, die gemeinsam mit dem geplanten Neubau für das Gymnasium das Potential haben, zu einem zukunftsorientierten Bildungscampus zusammenzuwachsen.

Aufgabenstellung des Wettbewerbs

Vor dem oben genannten Hintergrund haben der Landkreis Märkisch-Oderland und die Stadt Strausberg einen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil für Architekten und Landschaftsarchitekten ausgelobt. Gegenstand des Realisierungsteils des Wettbewerbs ist der Entwurf für den Neubau eines vierzügigen Gymnasiums einschließlich Dreifeld-Sporthalle und zusätzlichen Räumen für das Oberstufenzentrum für insgesamt rund 870 Schülerinnen. Im Ideenteil waren die Wettbewerbsteilnehmer aufgefordert, Entwürfe für die Reaktivierung der denkmalgeschützten Turn- und Festhalle Strausberg zu erarbeiten.

Das gesamte Wettbewerbsverfahren von der Abstimmung der Aufgabenstellung mit den Auslobern über die Abstimmung mit der Brandenburgischen Architektenkammer, die Erarbeitung und Bereitstellung der Wettbewerbsunterlagen einschließlich Koordination des Modellbaus bis zur Vorbereitung, Durchführung und Dokumentation der Kolloquien und der Jury-Sitzung wurde bei der BSG durch Dr. Annette Münchmeyer und Jens Lüscher begleitet. Der Wettbewerb wurde am 15.12.2021 EU-weit bekannt gemacht.

Zur Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe wurden zehn Planungsteams ausgewählt. Vier Teams wurden durch die Auslober gesetzt. Sechs weitere Teilnehmer am Wettbewerb wurden auf Basis ihrer Qualifikation aus 72 zugelassenen Bewerbungen ausgelost. Alle Wettbewerbsteilnehmer reichten form- und fristgerecht Wettbewerbsbeiträge ein.

Die Vorprüfung erfolgte durch die BSG in enger Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitektin Elena Walter, Nuthetal, und Architekt André Eichelbaum, Grünheide.

Tagung des Preisgerichts

Am Mittwoch, 01.06.2022, und am Donnerstag, 02.06.2022, tagte das Preisgericht jeweils ab 10 Uhr ganztägig im STIC Strausberg, Garzauer Chaussee 1a, 15344 Strausberg. Alle zehn eingereichten Wettbewerbsbeiträge für beide Aufgabenteile wurden nach dem Ergebnis der Vorprüfung zur Bewertung durch das Preisgericht zugelassen.

Nach Informations- und Wertungsrundgängen bestimmte das Preisgericht mit drei Sachpreisrichtern, u.a. Bürgermeisterin Elke Stadeler und Landrat Gernot Schmidt und den vier Fachpreisrichtern Frau Prof. Claudia Schulte, Frau Anja Brückner, Frau Kirsten Hertzberg und Herr Dirk Pussert (Vorsitzender) sowie dem stellvertretenden Fachpreisrichter Herr Prof. Axel Klapka unter Beratung durch Sachverständige (u.a. Denkmalschutz, Bauordnungsbehörde) die Rangfolge der Wettbewerbsarbeiten.

Wettbewerb Gymnasium Wriezener Straße / Festhalle Strausberg
Preisgericht zum Wettbewerb Gymnasium Wriezener Straße / Festhalle Strausberg
Preisgericht zum Realisierungswettbewerb mit Ideenteil Gymnasium Wriezener Straße und Festhalle Strausberg
Preisgericht zum Wettbewerb Gymnasium Wriezener Straße / Festhalle Strausberg

Ergebnis Realisierungsteil Gymnasium

Im Realisierungswettbewerb für das Gymnasium Wriezener Straße wurden ausschreibungsgemäß drei Preise und zwei Anerkennungen vergeben:

  • 1. Preis: Behles & Jochimsen Gesellschaft von Architekten mbH BDA mit Henningsen Landschaftsarchitekten PartG mbB, Berlin
  • 2. Preis: AFF Architekten GmbH mit Landschafts.Architektur Birgit Hammer, Berlin
  • 3. Preis: 3PO Bopst Melan Architektenpartnerschaft BDA mit Marcel Adam Landschaftsarchitekten BDLA, Potsdam
  • Anerkennung: Numrich Albrecht Klumpp, Gesellschaft von Architekten mbH mit ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin
  • Anerkennung: p/sh sander.hofrichter Planungsgesellschaft mbH mit Freianlage.de Landschaftsarchitektur, Berlin / Potsdam

Das Preisgericht unter dem Vorsitzenden Dirk Pussert würdigte die hohe Qualität der eingereichten Wettbewerbsbeiträge für den Schulneubau einschließlich der geplanten Schulfreiflächen und Außenanlagen. Die Entwürfe für das Gymnasium berücksichtigen in unterschiedlicher Art und Weise die besondere städtebauliche Situation und die umgebende, teilweise denkmalgeschützte Bebauung. Die Wettbewerbsteilnehmer bringen unter Beachtung des vorgegebenen Raumprogramms eine Vielzahl kreativer Lösungsvorschläge für einen modernen Schulbetrieb mit zukunftsweisender pädagogischer Ausrichtung ein. Die Wettbewerbsteilnehmer setzten sich dabei auch mit Themen wie Klimaschutz, Inklusion, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit auseinander. Die mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichneten Arbeiten überzeugten mit Blick auf die vorgegeben Beurteilungskriterien in besonderer Weise.

Ergebnis Ideenteil Festhalle

Am zweiten Tag bewertete die Jury die Ideen für die Reaktivierung der stadtbildprägenden Festhalle, die in früheren Zeiten der größte Veranstaltungssaal und wichtiger Ort des städtischen Lebens der Stadt Strausberg war.

Das Preisgericht nahm vier Wettbewerbsbeiträge, die in besonders gelungener Art und Weise kreative, aber auch sensible Lösungen für das denkmalgeschützte Gebäude anbieten, in die engere Wahl und vergab schließlich zwei gleichwertige Preise und zwei Anerkennungen:

  • Preis: HSP Hoffmann.Seifert.Partner Architekten Ingenieure, Zwickau
  • Preis: Numrich Albrecht Klumpp, Gesellschaft von Architekten mbH mit ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin
  • Anerkennung: Gina Barcelona International Architects Group A.I.E. mit DGI Bauwerk und Weidinger Landschaftsarchitekten, Barcelona / Berlin
  • Anerkennung: 3PO Bopst Melan Architektenpartnerschaft BDA mit Marcel Adam Landschaftsarchitekten BDLA, Potsdam

Der Vorsitzende der Jury Dirk Pussert würdigte die durchweg hohe fachliche Qualität und die vielfältigen Lösungsansätze und Ideen der Arbeiten. Die Beiträge des Ideenwettbewerbs für die Turn- und Festhalle bieten der Stadt Strausberg einen sehr guten Impuls mit vielfältigen Gedanken für die weitere Diskussion und die nächsten Schritte zur Inwertsetzung der Festhalle Strausberg und zur verbindenden Weiterentwicklung des Bildungsstandortes zum Bildungscampus Wriezener Straße insgesamt.

Weiteres Verfahren und Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten

Der Landrat Gernot Schmidt und die Bürgermeisterin Elke Stadeler bedankten sich bei den Wettbewerbsteilnehmern und allen am Verfahren Beteiligten für die engagierte und kreative Arbeit. Der Landkreis Märkisch-Oderland beabsichtigt, dem ersten Preisträger die weiteren Planungsleistungen für den Neubau des neuen Gymnasiums zu übertragen. Die Stadt Strausberg wird auf der Grundlage der Wettbewerbsbeiträge im Ideenteil über den weiteren Umgang mit der wertvollen Festhalle diskutieren.

Die Stadt Strausberg und der Landkreis Märkisch-Oderland beabsichtigen die Wettbewerbsbeiträge umgehend der Öffentlichkeit vorzustellen. Hierzu wird eine Ausstellung im Oberstufenzentrum, Wriezener Str. 28e, 15344 Strausberg, vorbereitet. Die Eröffnung der Ausstellung im Beisein der Vertreter der Wettbewerbsteilnehmer und der Mitglieder des Preisgerichts wird am Donnerstag, 16. Juni 2022, um 15 Uhr stattfinden. Auf die fehlende Barrierefreiheit des Ausstellungsraums wird hingewiesen.

Über die Ergebisse des Wettbewerbs berichtete die Märkische Oderzeitung: Schule in Strausberg – der Entwurf für das neue Gymnasium ist da.