Bundeskanzlerin Angela Merkel und Templins Bürgermeister Detlef Tabbert bei der Grundsteinlegung (Foto: Stadt Templin)

Grundsteinlegung für die Kita im Bürgergarten Templin

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bürgermeister Detlef Tabbert legten am Freitag, 10. September 2021, den Grundstein für die neue Kindertagesstätte im denkmalgeschützten Ensemble der Hyparschale im Bürgergarten Templin. Das Vorhaben wird im Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“ anteilig finanziert. Die BSG begleitet die Stadt Templin als Sanierungsbeauftrage und war mit der Vergabe der Planungsleistungen für das Multifunktionsgebäude an der Hyparschale beauftragt. Die  Planungsleistungen wurden 2019 nach europaweiter Bekanntmachung im Verhandlungsverfahren mit Lösungsvorschlägen nach Vergabeverordnung (VgV 2016) vergeben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Teile ihrer Kindheit und Jugend in Templin in der Uckermark verbracht. 2019 verliehen die Stadtväter der Kurstadt der Bundeskanzlerin die Ehrenbürgerschaft. Wegen der Corona Pandemie musste ein Besuch Merkels verschoben werden. Der Besuch wurde nun im September 2021 nachgeholt. Die Kanzlerin pflanzte  einen Baum im Stadtpark Bürgergarten und legte mit den Vertretern der Stadt den Grundstein für den Kitaneubau am Hyparschalenkomplex .

Hyparschale im Bürgergarten Templin
Hyparschale im Bürgergarten Templin

Templin investiert rund neun Millionen Euro in die Sanierung und den ergänzenden Neubau am Gebäudekomplex der Hyparschale, die Teil des früheren FDGB-Ferienheims war. Neben der Kindertagesstätte entsteht nach langjährigem Leerstand des Gebäudeensembles auch der Verwaltungssitz des Naturparkes Uckermärkische Seen und eine gastronomische Einrichtung.

Hyparschale Templin

Die eigentliche Hyparschale, ein beeindruckendes und bereits umfassend saniertes Gebäude mit Schalendach des Bauingenieurs Ulrich Müther von 1972, wird künftig als Mehrzwecksaal genutzt werden. Die markante, doppelt gewölbte Spannbetondecke der Hyparschale ist selbsttragend. Sie besteht aus einer hyperbolischen Paraboloidschale und überspannt eine quadratische Fläche von 20,5 × 20,5 Metern. Die vollständig umlaufende Fensterfront misst an ihrer höchsten Stelle 8,38 Meter. Die Templiner Hyparschale wurde bis 1989 als Gaststätte für das damals nahe gelegene Ferienheim des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds (FDGB) „Salvador Allende“ genutzt. Seit 1990 stehen der Pavillon und der zugehörige Funktionstrakt leer. 2004 wurde das Ensemble unter Denkmalschutz gestellt.

Kindertagesstätte im Bürgergarten
Baustelle Kindertagesstätte im Bürgergarten Templin
Baustelle Kindertagesstätte im Bürgergarten Templin

Mit dem Ausbau der früheren Speise- und Tanzgaststätte im Bürgergarten zum Multifunktionsgebäude mit Kita reagiert die Stadt auf die Kapazitätsengpässe bei der Kinderbetreuung. Das unterkellerte Funktionsgebäude der ehemaligen Speise- und Tanzgaststätte „Bürgergarten“ war in massiver Bauweise errichtet worden. Der Baukörper steht exemplarisch für die Architektur-Sprache der Erbauungszeit. Der Bauzustand war durch langjährigen Leerstand schlecht bis ruinös. Zukünftig können hier bis zu 100 Kinder in einem modernen und zeitgemäß gestalteten Umfeld mit großzügigen Außenanlagen betreut werden.

Leistungen der BSG

Die BSG war durch die Stadt Templin mit der Vorbereitung und Durchführung des Vergabeverfahrens für die Planungsleistungen entsprechend der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge beauftragt. Auf Empfehlung der BSG wurde das erforderliche Verhandlungsverfahren so gestaltet, dass die Bieter im Rahmen der Angebote Lösungsvorschläge zu unterbreiten hatten, die dem Auftraggeber eine klare Vorstellung des mit dem jeweiligen Angebot verbundenen Nutzungs- und Architekturkonzeptes vermitteln.

Am Vergabeverfahren beteiligten sich drei Architekturbüros, darunter ein spanisches Planungsbüro. Auf der Grundlage der Angebote und in Verbindung mit dem eingereichten Lösungsvorschlag erhielt das Büro „immer.gut architektur+denkmalpflege“ aus Prenzlau den Zuschlag. Der im Zuge des Verhandlungsverfahrens eingereichte Lösungvorschlag wurde Grundlage für die weitere Bearbeitung und ist in modifizierter Form Basis des nunmehr baulich zu realisierenden Konzeptes.

Durch die Erarbeitung der Lösungsvorschläge bereits im Verhandlungsverfahren sparen Auftraggeber Zeit bis zur Ausführungsreife und verkürzen so den Planungsprozess. Maßgeblich für den Erfolg sind die hinreichend konkrete Beschreibung der Bauaufgabe und der Qualitätsparameter des zu planenden Gebäudes. Die BSG unterstützt Auftraggeber bei der Erarbeitung der Aufgabenstellung sowie bei der Abwicklung der Verfahrensschritte im Vergabeverfahren.

Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“

Die Stadt Templin wird bei dieser großen Investition durch den Bund und das Land Brandenburg finanziell unterstützt. Das Bauvorhaben wird anteilig aus Mitteln des Bund-Länder-Programms „Lebendige Zentren“ finanziert. Im Mittelpunkt der Gesamtmaßnahme im Programm „Lebendige Zentren“ steht die Erneuerung der sehenswerten Templiner Altstadt, die als Ensemble unter Denkmalschutz steht. Die BSG begleitet die Stadt Templin  als Sanierungsbeauftragte bei der Gesamtmaßnahme im Sanierungsgebiet „Stadtkern“ und bei der Umsetzung des Programms „Lebendige Zentren“.