Dr. Uwe Schieferdecker vor dem Kaufhaus Seelow

„Gewohnt gut“- Auszeichnung geht im Oktober 2020 nach Seelow

Die Sanierung des jahrelang leer stehenden Kaufhauses im Herzen der Kreisstadt Seelow war eine große Herausforderung für die Seelower Wohnungsbaugesellschaft (SEWOBA). Mit Unterstützung aus der Städtebauförderung und intensiver Beratung durch die BSG ist ein Vorzeigeprojekt entstanden. Die SEWOBA wurde für die Wiederbelebung des Kaufhauses mit einem Mix aus barrierefreien Wohn- und Geschäftsräumen am 1. Oktober 2020 mit dem „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“-Qualitätssiegel des BBU ausgezeichnet.

Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternhmen (BBU) vergibt seit 2008 das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – Fit für die Zukunft“. Mit dem Qualitätssiegel zeichnet der Verband sechs Mal jährlich ein Wohnungsunternehmen aus, das sich auf innovative Weise um die Anpassung seines Bestandes an den demografischen Wandel und die Sicherung guten und bezahlbaren Wohnens verdient gemacht hat. Nur Projekte, die einem strengen Kriterienkatalog genügen, erhalten das Qualitätssiegel. Die ausgezeichneten Projekte stellen unter Beweis, dass die Wohnungsunternehmen für die Städte starke und stabile Partner für eine nachhaltig erfolgreiche Stadtentwicklung sind. Über die Preisvergabe entscheidet ein Bewertungsgremium, das neben dem BBU aus Vertreter*innen der Arbeitsgemeinschaft „Städteforum Land Brandenburg“, der Bundestransferstelle Stadtumbau, einer Bank sowie dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg besteht.

Das Bewertungsgremium würdigt die Sanierung und den Umbau des 2008 geschlossenen und seitdem ungenutzten Kaufhauses an der ehemaligen Hauptkreuzung der Stadt. Insbesondere die dadurch gesteigerte Attraktivität der Innenstadt sowie die erreichte Barrierefreiheit der zwölf neu geschaffenen Wohnungen in den Obergeschossen und der sieben Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss machen das Projekt auszeichnungswürdig.

BBU-Vorständin Maren Kern und Rainer Genilke, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, würdigten das Vorhaben und die Leistungen der SEWOBA und der weiteren Mitwirkenden. Die Sanierung des Kaufhauses leistet einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Belebung des Stadtzentrums von Seelow.

Hans-Peter Thierfeld, Geschäftsführer der SEWOBA, ist stolz auf die Auszeichnung mit „Gewohnt gut“: „Die Entwicklung des ‚Alten Kaufhauses‘ war für uns als Unternehmen eine große Herausforderung. Zu Beginn wurde sehr kontrovers über die weitere Nutzung des Gebäudes diskutiert. Aber durch die Bereitschaft aller Beteiligten zum Dialog und die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, ist ein wirklich tolles Ergebnis entstanden.“

Die BSG begleitete die Stadt Seelow und das kommunale Wohnungsunternehmen intensiv bei der Suche nach einer geeigneten Sanierungsstrategie und bei der Umsetzung des Bauvorhabens. Mit der Sanierung des Alten Kaufhauses gelang eine beispielhafte Symbiose aus dem Erhalt denkmalgeschützter Bausubstanz und der Ergänzung zukunftsweisender Funktionen im Herzen der Kreisstadt. Insgesamt beliefen sich die Baukosten für die denkmalgerechte und barrierefreie Sanierung des „Alten Kaufhauses Seelow“ auf 5,3 Mio. Euro. Der Zuschuss im Rahmen der Städtebauförderung betrug rund 1,6 Mio. Euro.

Dr. Uwe Schieferdecker, verantwortlicher BSG-Mitarbeiter für die Gesamtmaßnahmen der Städtebauförderung in Seelow und in der Oderlandregion, arbeitet bereits an weiteren Stadtentwicklungsvorhaben im Stadtzentrum, in Seelow Süd und im Mittelbereich, die zur nachhaltigen Entwicklung einer lebenswerten Region im Osten des Landes Brandenburg beitragen.