Am 13. November 2021 wurde das neue Gerätehaus für die Feuerwehr Manschnow mit einer feierlichen Zeremonie seiner Bestimmung übergeben. Die Finanzierung des Neubaus erfolgte anteilig aus Mitteln des Programms „Kleinere Städte und überörtliche Zusammenarbeit“ (KLS) der Städtebauförderung. Die BSG unterstützte die regionale Kooperation im Oderland und die beteiligten Verwaltungsstellen bei der Vorbereitung und Umsetzung des wichtigen Vorhabens der Daseinsvorsorge.
Die Sicherung der Daseinsvorsorge steht im Mittelpunkt des Förderprogramms „Kleinere Städte und überörtliche Zusammenarbeit“ (KLS). Schon bei der Erarbeitung der konzeptionellen Grundlagen für die Kooperation im Mittelbereich Seelow im Jahr 2013 legten die Kooperationspartner im Oderland einen Schwerpunkt auf die Gefahrenabwehr und speziell die Qualifizierung der Feuerwehren im ländlichen Raum des Oderbruchs. Originär liegt die Zuständigkeit für diesen Teil der Daseinsvorsorge zwar beim Ministerium des Inneren und für Kommunales, doch die regionale Verantwortungsgemeinschaft im Mittelbereich betonte angesichts fehlender Finanzmittel für die vielfältigen Anforderungen den Bedarf im Programm KLS. Nach der gemeinsamen Erarbeitung einer Gefahrenabwehrbedarfsplanung innerhalb der Kooperation des Mittelbereichs Seelow gelang es schließlich, die Unterstützung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung durch Städtebauförderungsmittel für dieses Themenfeld zu gewinnen. Die Städtebauförderung beschreitet so in Brandenburg im fünfzigsten Jahr ihres Bestehens bundesweit völlig neue Wege.
Manschnow liegt als Ortsteil der Gemeinde Küstriner Vorland (Amt Golzow) mit knapp 1.200 Einwohnern im Oderbruch. Hier queren sich die unfallträchtigen Bundesstraßen 1 und 112, in der Sommerzeit lösen Brände der Felder und Wälder Gefahrensituationen aus, die schnelle Reaktion der Feuerwehr erfordern. Nicht erst seit 1997 ist die besondere Gefahrenlage durch das Hochwasser der nahen Oder ein Thema. Der bisherige Standort der Feuerwehr Manschnow befand sich in einer verschlissenen Halle im Fort Gorgast. Die Arbeitsbedingungen der Kameraden waren hier alles andere als optimal: Wenn sich die Feuerwehrleute vor und nach dem Einsatz umziehen wollten, musste das Feuerwehrfahrzeug zuerst aus der Halle gefahren werden.
Die 2008 einsetzenden Planungen sahen einen Neubau im Fort Gorgast vor. Dem standen Anforderungen der Denkmalpflege entgegen. Das gut erhaltene Außenfort der Festung Küstrin steht unter Denkmalschutz. Auf der Suche nach einem neuen Standort entschied sich die Gemeinde für einen Bauplatz mitten in Manschnow. Angesichts der schwierigen Haushaltslage der Kommune musste das Amt Golzow die Bauträgerschaft übernehmen. Das zuständige Landesamt für Bauen und Verkehr in Cottbus bestätigte mit dem Umsetzungsplan von 2018 die Förderfähigkeit des neuen Gerätehauses der Feuerwehr Manschnow im Programm KLS.
Im Oktober 2020 konnten schließlich die Bauarbeiten beginnen. Das neue Gebäude bietet direkt an der B 112 Platz für zwei Fahrzeuge, verfügt über ansprechende Sanitär- und Umkleideräume und einen Raum, in dem Schulungen oder Feiern der Kameraden der Feuerwehr stattfinden können. Bei Gesamtkosten von rund 1,25 Millionen Euro wurden die eigentlichen Baukosten von einer Million Euro mit einem Fördersatz von 80 Prozent aus Städtebauförderungsmitteln bezuschusst. Das Amt Golzow ist daran mit einem kommunalen Mitleistungsanteil von einem Drittel beteiligt.
In Beisein des bisherigen Amtsdirektors Lothar Ebert übergab sein Nachfolger, Tino Krebs, das nagelneue Feuerwehr-Gerätehaus am 13. November 2021 an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Manschnow. Aus Potsdam war der Staatssekretär aus dem Innenministerium, Dr. Markus Grünewald, gekommen. Der Fachbereichsleiter Bauen, Jörg Krüger, und der Wirtschaftsförderer, Thomas Drewing vertraten die Kreisstadt Seelow, die das Förderprogramm KLS als Leitkommune für den Mittelbereich Seelow gegenüber dem Land verantwortet.
Die BSG Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft betreut den Mittelbereich Seelow seit 2012 im Förderprogramm „Kleinere Städte und überörtliche Zusammenarbeit“. Die BSG erstellte gemeinsam mit den Kooperationspartnern die Mittelbereichsentwicklungskonzeption als planerische Grundlage des Programms und begleitet die Investitionsvorhaben fördertechnisch. In seiner Ansprache würdigte Dr. Uwe Schieferdecker, zuständiger Städtebetreuer bei der BSG, die Wirkungen der Städtebauförderung im fünfzigsten Jahr ihres Bestehens sowie die Leistungen der beteiligten Kooperationspartner in der Oderlandregion, die mit ihrer Zusammenarbeit ein gutes Beispiel für die interkommunale Zusammenarbeit und die solidarische Aufgabenwahrnehmung bei der Daseinsvorsorge darstellen.