Der jährliche Betriebsausflug führte die Belegschaft der BSG Ende Juni 2024 nach Angermünde. Die frühere Kreisstadt in der Uckermark ist ein Paradebeispiel für die städtebauliche Erneuerung im Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“. Seit 1992 unterstützt die BSG die Stadt Angermünde bei der Sanierung der historischen Altstadt.
Bei bestem frühsommerlichen Wetter traf sich die BSG Reisegruppe zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen im sehr gut ausgelasteten Regionalexpress. Nach gut 60 Minuten Fahrzeit erreichten wir Angermünde kurz nach halb 10 Uhr.
Begrüßung am Rathaus
Pünktlich um 10 Uhr begrüßte Bürgermeister Frederik Bewer vor dem historischen Rathaus. Der Verwaltungschef erläuterte die wesentlichen Alleinstellungsmerkmale, die Schwerpunkte der aktuellen Stadtentwicklungsstrategie und die besonderen Herausforderungen. Angermünde ist über die Bahn mit einer Stunde Fahrzeit hervorragend an die Metropolen Berlin und Szczecin angebunden, liegt im eiszeitlich geprägten Landschaftsraum mit höchster Qualität (u.a. Nationalpark Unteres Odertal, Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin) und verfügt über eine identitätsstiftende Altstadt mit vielen wertvollen Baudenkmalen. Der Erhalt des baukulturellen Erbes und die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur für modernes Wohnen stellen die Stadt Angermünde vor große Aufgaben.
Stadtrundgang durch das Sanierungsgebiet
Nach einem kleinen Imbiss bei „Hilde & Heinz“ ging es auf den Stadtrundgang durch die historische Altstadt. Stationen waren u.a. das Seetor und die Uferpromenade am Mündesee. Für die Freianlage am Seetor hatte die BSG bereits 2001 einen landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb druchgeführt. Die ehemalige Mälzerei steht auf dem exponierten Gelände der mittelalterlichen Angermünder Burg. Der weithin sichtbare Sichtziegelbau ist ein einzigartiges Denkmal der gründerzeitlichen Wirtschaft in Angermünde. Mindestens genauso beeindruckend ist die mittelalterliche Stadtpfarrkirche St. Marien mit Ursprüngen im 13. Jahrhundert. Mit Umbauten im 15. und 16. Jahrhundert erhielt die Kirche ihr heutiges gotisches Erscheinungsbild. Die hier ausgewählten Beispiele sind allesamt Förderobjekte im Programm Städtebaulicher Denkmalschutz, bei denen die BSG der Stadt Angermünde bzw. den jeweiligen privaten Eigentümern mit Rat und Tat zur Seite stand.
Zurück am Marktplatz folgt eine Führung durch das Haus Uckermark, ebenfalls ein wichtiges Förderobjekt im Herzen der Stadt. Die Häuser am „Hohen Steinweg“ Nr. 17 und 18 entstanden am Ende des 17. Jahrhundrts Der „Steinweg“ verdankt seinen Namen wahrscheinlich dem Umstand, dass er die erste gepflasterte Straße der Stadt war. Für Haus Nr. 17 ist seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts das Gasthaus „Goldener Adler“ nachgewiesen. Nach 1870 wurde es als „Hotel Reichshalle“ geführt. Aus dieser Zeit stammen die Schablonenmalereinen im Eingang des Hauses, die bis heute erhalten geblieben sind.
Der Leiter des Museums, Herr Ralf Gebuhr, begrüßte die Kolleginnen und Kollegen der BSG vor dem Haus und erläuterte die schlichte Fachwerkgestaltung. Ralf Gebuhr und Museumspädagoge Filip Wilhelm führten anschließend unter dem Motto „Geschichte und Geschichten“ durchs Haus. Das denkmalgeschützte Ensemble aus Alt- und Neubau, die reiche Stadtgeschichte und die Vielzahl der Exponate sowie die umfangreichen Informationen über das Leben des bekannten Schriftstellers Ehm Welk (Die Heiden von Kummerow) machen das Museum Angermünde zu einem echten Leuchtturm im kulturellen Angebot Angermündes und der Uckermark.
Zum Abschluss des Besuchs im Museum Angermünde nahmen die Mitarbeitenden der BSG gemeinsam mit Ralf Gebuhr und Filip Wilhelm auf der längsten Bank der Uckermark im Bürgergarten Platz. Der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau hatte die Freianlagen des „Bürgergartens Angermünde“ im Jahr 2023 beim Wettbewerb „Gärten im Land Brandenburg“ in der Kategorie I „Schönste öffentliche Anlage“ ausgezeichnet. In Anlehnung an die historischen Hausgärten der Bürger und Bürgerinnen entstand hier ein öffentlicher Garten für alle – ein 1.700 m² großer Bürgergarten mit einer Pflanzenauswahl aus möglichst einheimischen Arten und lokalen Sorten. Bereits frühzeitig wurde die Planung darauf ausgerichtet, dass der Bürgergarten einen maßgeblichen Beitrag zur örtlichen Versickerung von Regenwasser leistet.
Besuch des Naturerlebniszentrums Blumberger Mühle
Anschließend ging es mit dem Biberbus zum Naturerlebnis Blumberger Mühle. In der dortigen Restauration gab es ein wohlschmeckendes Mittessen mit vielfältigem Angebot für jeden Geschmack. Die Leiterin des NABU Naturerlebniszentrums, Frau Aija Torkler, führte unsere Reisegruppe über das Gelände und erläuterte unter anderem an einem beeindruckenden Modell die Genese des eiszeitlichen Landschaftsraums. Das Vogelschutzgebiet der Blumberger Teiche wird heute extensiv bewirtschaftet. Dadurch bleibt der Lebensraum für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt erhalten. Mit einem Blick über die früheren Fischteiche endete der Besuch in der Blumberger Mühle.
Nach dem Transfer zurück zum Bahnhof Angermünde bestiegen wir erschöpft, aber glücklich den Regionalexpress nach Berlin. Wir bedanken uns bei allen Partner für die Gastfreundschaft und den umfassenden Input.